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10. September 2023
Tag des offenen Denkmal
Sanieren statt abreißen – ehrenamtliche Beratung und fachliche Unterstützung – ALBIZ in Grünberg bietet alles
Sanierung, Wiederaufbau, Umbau: die fachliche Beratung rund um den Bestand bietet – ehrenamtlich und kostenlos – das Altbau Beratungs- und Informationszentrum, ALBIZ, in Grünberg.
Das Bewahren der schon eingesetzten sogenannten „grauen Energie“ steht für die Unterstützer*innen des ALBIZ im Vordergrund. Das ALBIZ verfolgt vor allem drei Ziele: 1. Erhalten geht vor Abriss, 2. wiederverwenden und reparieren geht vor wegwerfen und neu kaufen, 3. seriöse fachliche Beratung geht vor Baumarktinfo.
Bestehende Gebäude, egal welchen Alters, sollten möglichst erhalten bleiben, die für den Bau aufgewendete Energie ist dadurch weiter nutzbar – das spart erhebliche Ressourcen und schont somit die Umwelt. Ein wichtiger Aspekt für den Umgang mit der Sanierung im Altbau ist die Erkenntnis, dass auf dem Weg der Kreislaufwirtschaft einerseits Baumaterial aus der Sanierung ggf. später wiederverwendet werden kann, und andererseits damit erst gar nicht als neu hergestelltes Produkt anfällt, da es aus der Zweitverwendung oder Reparatur kommt. Und trotzdem ist es im sanierten Zustand modern, hochwertig, meist ökologisch sinnvoll und weiter lange haltbar. Der Weg zu dieser Erkenntnis geht über eine gute und seröse Beratung – Fachleute können die Sanierungswilligen im Sinne der Nachhaltigkeit und Kostenersparnis. Für die Handwerksbetriebe der Region bedeutet der Erhalt und die Sanierung der Gebäude eine wichtige Wertschöpfung und Qualitätssicherung.
Im Altbau genauso wie im Bestandsgebäude aus der jüngeren Zeit – es stellen sich oft die gleichen Fragen an die Bauherrschaft: wie löse ich dieses ganz spezielle Problem, z.B. mit der Gebäudedämmung, der Fenstersanierung, dem Heizungswechsel? Es soll fachlich richtig und solide sein, nachhaltig und genau passend für meine modernen Ansprüche – und welche Kosten kommen auf mich zu? Bei den besonderen Fragen rund um die Sanierung im Bestandsbau bietet das ALBIZ die gesuchte qualifizierte Hilfe und seriöse Unterstützung.
Besonders BEVOR mit einer Sanierung oder Renovierung von Häusern, Wohnungen, Fenstern, Kellern oder einem Dachgeschoss begonnen wird, ist es wichtig, mit Fachleuten die anstehenden Fragen zu besprechen – das spart Geld und Nerven!
Hier setzt die Unterstützung mit Expertise von Handwerkerschaft, Denkmalpflege und erfahrenen Laien im ALBIZ an. In ehrenamtlicher Erstberatung folgt auf eine kurze persönliche „Anamnese“ die individuelle fachliche erste Einschätzung der Möglichkeiten und Notwendigkeiten von Maßnahmen für eine anstehende Sanierung. Es wird über die reine Empfehlung z.B. für das richtige Baumaterial hinaus auch eine erste mögliche Ablaufplanung überlegt und eventuell auf qualifizierte Gewerke oder Beratungsmöglichkeiten verwiesen, damit die geplante Sanierung auch gelingt. Eine Beratung zu den Möglichkeiten von finanzieller Förderung der Maßnahmen in der Altbausanierung findet ebenfalls statt.
Kein Haus ist wie das andere, jedes Haus erzählt seine eigene Geschichte! Gerade im Altbau finden sich durch oft über Jahrzehnte lang durchgeführte Um- und Ausbauten immer wieder Bedingungen, die nicht nach „Schema-F“ saniert werden können. Diesen gilt es nahe zu kommen und einen guten Weg zu finden, das geplante Ziel, Umbau, Sanierung oder Modernisierung zu erreichen.
Zum Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 10.9.2023, stellt sich das ALBIZ in der Barfüßergasse 5 in Grünberg erstmals in dieser Form vor. Von 11 bis 15:30 Uhr sind die Türen eines der ältesten Häuser Grünbergs, des Fachwerkhauses aus dem Jahr 1444 geöffnet.
Zusammen mit dem Förderverein ALBIZ wird die Untere Denkmalschutzbehörde im Landkreis Gießen das historische Highlight in kurzen Führungen um 11:15 Uhr, 12:15 Uhr und 14:15 Uhr vorstellen. Dabei wird nicht nur ein Blick auf die spannende Baugeschichte gelenkt, auch die derzeit durchgeführte Sanierung im Gebäude sowie die danach geplante Nutzung als Beratungszentrum sind Thema.
Am Tag des offenen Denkmals stellen hier erstmals Aussteller aus unterschiedlichen Gewerken, wie ein Fensterbauer, ein Heizungsfachmann, ein Zimmermann ihr Können vor und geben wichtige Tipps für interessierte Besucherinnen und Besucher. Es gibt unter anderem praktische Vorführungen des Fensterbauers, der ein Holzfenster verglast und neu verkittet. Er zeigt auf, wie wertvoll historische Fenster sind, da sie fachgerecht repariert werden können – und danach noch viele Jahrzehnte auch nach modernen Maßstäben ihren Dienst tun.
Mit Gebäck und Kaltgetränken ist für das leibliche Wohl gesorgt und so können sich alle in entspannter Atmosphäre an den Eindrücken in dem geschichtsträchtigen Gebäude Grünbergs erfreuen.
Alle Besucherinnen und Besucher werden darauf hingewiesen, dass das Betreten der Baustelle auf eigene Gefahr erfolgt.
August 2023
Die Bauarbeiten haben begonnen
Die ersten Gewölbebereiche sind schon durch die erste Lage Fugenmörtel gesichert. Des weiteren wurde eine Fachwerkwand abgestürzt, damit darunter die Betonplombe im Gewölbe abgebrochen werden kann. Unter der Betonplombe ist schon das Schutzgerüst errichtet.
05. September 2022
Staatssekretär Jens Deutschendorf besucht das AlBIZ in Grünberg
20220905_Presseartikel
02. Juni 2022
Denkmalbeirat besucht das Altbau Beratungs- und Informations Zentrum in Grünberg
Eine Exkursion des Denkmalbeirats im Landkreis Gießen führte kürzlich nach Grünberg. Ziel war das
Gebäude des zukünftigen Altbau Beratungs- und Informationszentrums (AlBIZ) in der Barfüssergasse 5.
Im Fachwerkhaus aus dem Jahr 1444 wird zukünftig das Beratungszentrum für alle Gebäudeeigentümer
sein, die ältere Häuser fachkundig und unter ökologischem Aspekt sanieren möchten. Hier werden nach
Abschluss der anstehenden Sanierungsarbeiten auf ehrenamtlicher Basis moderne und nachhaltige
Methoden und Materialien von Fachleuten vorgestellt und Basisinformationen rund um die
Gebäudesanierung angeboten.
Das AlBIZ ist ein Projekt des Landkreises Gießen, das Gebäude befindet sich im Besitz der Stadt
Grünberg. Der Förderverein AlBIZ wird in der Zukunft, wie schon bisher, Veranstaltungen zu Themen
wie Altbau, Gebäudesanierung und CO-2-Einsparung organisieren.
Anlässlich der vermutlich bevorstehenden Ausschreibung für die Sanierungsarbeiten besuchten nun
Mitglieder des Denkmalbeirats das Gebäude. Der Architekt Thomas Jungherr, der die Sanierungsarbeiten
plant, betreut und koordiniert, führte das Gremium sachkundig durch das vermutlich älteste Haus
Grünbergs. Hierbei konnte er grundlegende Erläuterung zum derzeitigen Gebäudestatus und weiterer
Planungen geben.
Die Vorsitzende, Susanne Gerschlauer, freute sich, die neue Bezirkskonservatorin Dr. Hannah Völker vom
Landesamt für Denkmalpflege Hessen in der Runde begrüßen zu dürfen. Sie war gemeinsam mit Barbara
Steuernagel von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises vor Ort. Auch Jannis Jansen,
Büroleitung des Dezernenten Christian Zuckermann, war zugegen.
Die neunköpfige Gruppe erfuhr interessante Details zur baulichen Vergangenheit des Hauses.
Ursprünglich war beispielsweise der Eingang des ehemals als Hallenhaus konzipierten
Fachwerkgebäudes im Giebel zur Barfüssergasse hin angesiedelt, ähnlich wie im Nachbarhaus
Barfüssergasse 3. Durch zahlreiche Umbauten und Umnutzungen in den vergangenen mehr als 500 Jahren
änderte das Haus sein Gesicht. Neue Nutzungen und Modernisierungen bis ins 20. Jahrhundert prägten
vor allem das hochgelegene Erdgeschoss. Für die Umsetzung zum Beratungszentrum AlBIZ werden in
der Zukunft ebenfalls Umbauten vorgenommen. Diese sind mit den baulich vorgeschriebenen Auflagen
für WC, Wasseranschluss, Strom, Barrierearmut sowie mit weitergehenden Nutzungsräumen, wie Büros
oder Vortragsräume, verbunden. Hierbei sollten die Eingriffe in die vorhandene Bausubstanz so gering
wie möglich gehalten werden. So ist vorgesehen, die beiden zur Straße gelegenen Räume im Erdgeschoss
weitgehend in der Anmutung des frühen 20. Jahrhundert zu belassen, jedoch als moderne Büroräume
umzuwidmen.
Der ehemals für Lager- und Handelszwecke dienende hallenartig hohe Raum im Erdgeschoss, der über
den heutigen Eingang erreicht wird, soll in der Zukunft u.a. als Vortragsraum dienen. Um den
Hallencharakter wieder herzustellen, wird der Fußboden auf das Originalniveau abgesenkt werden. Die
mächtige, im Raum stehende hölzerne Stütze der Deckenkonstruktion wird dann wieder in angemessener
Weise zur Geltung kommen.
In den Räumen des Obergeschosses werden u.a. Demonstrationsflächen für die fach- und
denkmalgerechte Fachwerksanierung und weitere Elemente der Gebäuderestaurierung entstehen. Dabei
wird in den Flächen anschaulich, dass die ursprüngliche Bauweise auch heutigen ökologischen Aspekten
genügte. Heutige Anforderungen, wie beispielsweise verschiedene Möglichkeiten fachgerechter
Dämmung von Fachwerkbauten, werden dann im Gebäude gezeigt werden.
Die Gruppe der Denkmalschützerinnen zeigte sich sehr angetan von den zahlreichen originalen Bauteilen
vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Der Denkmalbeirat wird die Sanierungsarbeiten mit großem
Interesse begleiten und freut sich auf den Abschluss der Arbeiten, wenn das AlBIZ feierlich eröffnet
werden kann.
2019
Landeswettbewerb Baukultur in Hessen
Zusammen gebaut: Zukunft im ländlichen Raum
Landeswettbewerb-2019-Baukultur-Hessen